Inklusion- richtig, aber nicht als Billig-Modell. Lernt die SPD jetzt dazu?

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Inklusion- richtig, aber nicht als Billig-Modell. Lernt die SPD jetzt dazu?

 Nun hat auch die SPD Niedersachsen gemerkt, dass es mit der Inklusion bisher nicht rund läuft.Und wir werden versuchen, die Unterrichtsversorgung auf 100 Prozent hochzuziehen“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Modder am 1.6.17. Für die Inklusion gebe es jetzt 650 Stellen, für Sprachförderung weitere 150.

DIE CDU hatte gerade die schon seit Jahren bekannte Kritik an der unzureichenden Ausstattung der Inklusionsklassen mit zusätzlichen Lehrerstunden demagogisch aufgegriffen. Die CDU fordert deshalb jetzt ein Moratorium bei der Inklusion von einem Jahr. Der NDR schreibt dazu in einem Kommentar: „Eine einjährige Pause, wie von Althusmann gefordert, ist Quatsch: wie soll das funktionieren? Soll man die Inklusionskinder vor die Tür stellen? Auch die CDU hat also keine Lösung.“ Wenn die SPD jetzt – endlich – nachbessern will, ist das „ein Schritt in die richtige Richtung“ – wie die GEW schreibt. Die Lehrergewerkschaft hatte schon vor Wochen 1.000 zusätzliche Stellen gefordert.

Die LINKE hatte dazu in ihrem Landtagswahlprogramm geschrieben.“Die SPD-Grüne Landesregierung hat sich bemüht, wichtige Projekte anzupacken: Ausbau der Inklusion…“ Wenn in einem Zeugnis das Wort „bemüht“ vorkommt, weiß man, dass das eigentlich eine vernichtende Kritik ist. Wieso merkt die SPD erst jetzt, dass man Inklusion nicht als Billig-Modell machen kann? Es ist schlimm, wenn das Schicksal behinderter Kinder erst zu Wahlkampfzeiten in den Blick verantwortlicher Politiker gerät. In Niedersachsen haben rund 35.000 Kinder Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung. Wenn diese Schülerinnen und Schüler in die Regelschulen integriert werden sollen, was ja völlig richtig ist, dann müssen auch ausreichende Lehrkräfte in den Klassen mit besonderer Qualifikation dafür zur Verfügung stehen, um den gemeinsamen Unterricht gewährleisten zu können. „Team-teaching“ der Lehrkräfte heißt das Zauberwort.

Anja Stoeck und Hans-Henning Adler

Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Niedersachsen

2017-06-06T15:48:55+00:00